Lernen verbessern

Lernen verbessern – 3 Tipps für eine Steigerung der Qualität in Arbeitsprozessen

Es ist allgemein bekannt, dass Wissen heute sehr schnell veraltet. Gemäss einer Studie von Towardsmaturity wollen deshalb fast alle Ausbildungsverantwortlichen etwas dagegen tun – den wenigsten Unternehmen aber gelingt dies. Hier drei Tipps, wie es gelingen kann.
Folgende Tatsache, im Towards Maturity 2012-13 Benchmark report  lässt aufhorchen:
94% der Ausbildungsverantwortlichen, welche an dieser Studie teilgenommen haben, möchten vermehrt, dass am Arbeitsplatz gelernt wird: nur 23% gelingt dies auch.
Die folgenden drei Tipps sollen helfen, das Lernen besser in die Arbeit zu integrieren:

Arbeitshilfen erstellen

Erstellen Sie Arbeitshilfen. Arbeitshilfen sind Informationen und Anleitungen, welche „just in time“ helfen eine Arbeit effektiver zu erledigen. Seit dem Aufkommen des Intranets haben viele Firmen entsprechende Seiten geschaffen, welche es den Mitarbeitenden erlauben mit einem Klick vom Telefonverzeichnis über das Visitenkartenbestellformular bis zu den internen Projektrichtlinien alles Wichtige abzurufen, was zur Erledigung des Arbeitsprozesses notwendig ist.
Sehr effektiv sind Firmen dann, wenn sie Ihre Präsenschulungen mit solchen Werkzeugen ergänzen, diese im Unterricht vorstellen, damit sie später im Tagesgeschäft richtig genutzt werden.

Con Gottfredson und Bob Mosher  weisen in Ihrem Buch Innovative Performance Support Strategies Practices darauf hin, dass für die Entwicklung einer sinnvollen Arbeitshilfe drei Fragen beantwortet werden müssen:

  • Welche Arbeitshilfe braucht die Person, bevor sie die Arbeit ausführt
  • Welche Arbeitshilfe braucht die Person während der Arbeit, um diese effektiv ausführen zu können
  • Welche Arbeitshilfe braucht die Person, nachdem die Arbeit ausgeführt ist.

Benutzerdefinierter Inhalt

Nachdem die erste Webgeneration abgelöst wurde durch die zweite, das sogenannte Web 2.0, welches es ermöglichte, dass die Nutzer des Inter- oder Intranets nicht nur Inhalt konsumierten sondern auch generierten, wurde der Begriff des “user generated content” geprägt.
Es liegt nahe, jene Personen in einem Unternehmen Arbeitshilfen erstellen zu lassen, welche die Arbeit jeden Tag ausführen. Sie wissen genau, wo die Probleme liegen und wie Sie gelöst werden können. Oft müssen die Mitarbeitenden an der Front dieses Wissen mühsam zusammentragen und testen, nur, um es einmal zu nutzen und es dann wieder zu vergessen. Dieses Wissen zu dokumentieren und auch andern zugänglich zu machen, kann die Effektivität in einem Unternehmen enorm steigern.

Qualität und Fluss von Informationen

Mit der Bildung und Unterstützung von Wissens-Netzwerken ergibt sich eine dritte Möglichkeit, Lernen in den Arbeitsprozess zu integrieren. Das Unternehmen muss dabei zwei Aspekte berücksichtigen: einen kulturellen und einen technischen.
Die ältere Generation ist noch mit dem Schlagwort „Wissen ist Macht“ aufgewachsen.  Es zu teilen und andern verfügbar zu machen, war deshalb nicht selbstverständlich. Schliesslich war es auch sehr aufwändig, relevante Informationen zu finden. Die jüngere Generation ist eher mit dem Problem aufgewachsen, das Richtige aus den relevanten Informationen herauszufiltern und ist sich gewohnt diese Arbeit in Form von Fragen in Experten-Netzwerke zu lösen. Diese Kultur, Fragen einem Netzwerk zu übergeben und innert kurzer Zeit die richtige Antwort von einer Expertin, einem Experten im Netzwerk zu erhalten, muss in einem Unternehmen aufgebaut werden.
Und natürlich braucht es dazu auch die technischen Voraussetzungen, damit das Netzwerk über die notwendigen Funktionalitäten wie Filter, Suchmechanismen, Profile, Verbindung mit Personaldatenbanken usw. verfügt, um den angestrebten Nutzen zu erbringen. Es muss einfach sein, Fragen zu stellen, Expertinnen und Experten zu finden, sein Wissen zu teilen.

Autor
Markus Schärli
Über:
Experte für didaktische Unternehmenskommunikation. Er verfügt über langjährige Erfahrung als Journalist (Zeitung, Radio, Fernsehen) als auch als Managing Director einer internationalen Firma in der Unternehmenskommunikation und Gründer des E-Learning Spezialisten rissip. Er ist Dozent für Unternehmenskommunikation an der Hochschule Luzern und Co-Autor des E-Books: „Personal erfolgreich und effizient schulen".
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