Menschen am Lernen mit Lernmethode

Zuerst die Ziele, dann die Lernmethode

Viele Unternehmen in der Schweiz investieren in die Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden. Den passenden Ausbildungsbedarf zu erkennen ist der erste wichtige Schritt zur Aneignung neuer Kompetenzen. Bei der geeigneten Lernmethode hat man heute die Qual der Wahl. Mit unseren 6 Tipps können Sie sicherstellen, dass der gewählte Methodenmix zu den Lernzielen passt.

Mit interner Weiterbildung verfolgen Unternehmen unterschiedliche Ziele: Die Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden steigern, die Produktivität erhöhen, die Innovation fördern und nicht zuletzt mit dem technologischen Wandel Schritt halten. Was auch immer der Beweggrund ist, viele Ausbildungsverantwortliche tun sich schwer mit der Wahl der geeigneten Lernmethode.

„Gute Vorbereitung ist die halbe Miete“
Weil das Engagement der Unternehmen kostenintensiv sein kann und sich letztlich rechnen sollte, werden Aus- und Weiterbildungen nicht durchgeführt oder unterstützt (Kennzahlen: Bundesamt für Statistik).

Mit einem bedarfsorientierten und der Situation angepassten Schulungsangebot kann die Qualität der Arbeit verbessert werden, was wiederum dazu führt, dass die Mitarbeitenden mehr Zeit für wichtige oder neue Aufgaben finden. Deshalb gilt es, von Anfang an den richtigen Mix zu wählen, um die Schlüsselfrage zu beantworten: Welche Ziele will das Unternehmen kurz- mittel- und langfristig erreichen?

6 Tipps für den richtigen Methodenmix
Mit den folgenden Tipps stellen Sie sicher, dass Sie bei der Wahl des gemischten Lernens (Blended Learning) tatsächlich die Unternehmensziele mit den individuellen Bedürfnissen des Lernenden in Einklang bringen.

Tipp 1: Erst der Nutzen, dann die Lerntechnologie
Lassen Sie sich bei der Wahl eines Blended Learning Angebots nicht von der Technologie leiten, sondern überlegen Sie sich zuerst, was damit erreicht werden soll. Welches Problem soll gelöst werden? Welche Kompetenzen sollen verbessert werden? Was nützt es dem lernenden Mitarbeitenden? Wie kann das Unternehmen davon profitieren?

Tipp 2: Geeignete Lernmethode auswählen
Aus den Antworten aus Tipp 1 können Sie geeignete Lernmethoden ableiten. Zur reinen Wissensvermittlung könnte zum Beispiel ein asynchroner Onlinekurs, ein sogenanntes WBT (Web Based Training) geeignet sein. Für die anschliessende Diskussion von Fragen bietet sich ein Webmeeting mit einem Experten an und für das Einüben von Verhaltensweisen könnte man auf einen klassischen Präsenzworkshop setzen.

Tipp 3: Denken Sie an die Lernenden
Neben den Unternehmenszielen sollten auch die einzelnen Bedürfnisse der Lerner beachtet werden. Finden Sie heraus, wie vertraut die Zielgruppe mit den Lerntechnologien sind und welche Tools sie bevorzugen oder bereits kennen. Zudem sollten sie spezielle Anforderungen beachten: Zum Beispiel können Untertitel in Videos Mitarbeitenden helfen, wenn deren Muttersprache eine andere ist als die Unternehmenssprache oder setzen Sie viele Bilder ein, wenn die Mitarbeitenden sich nicht gewohnt sind, Texte zu lesen.

Tipp 4: Komplexität niedrig halten
Das Angebot an Möglichkeiten und Tools, die in einem Blended Learning eingesetzt werden können, wächst laufend. Und jedes Tool verspricht einen spezifischen Nutzen. Vermeiden Sie es jedoch, möglichst viele angesagte Tools einzusetzen und zu mischen. Das birgt in sich das Risiko, dass einzelne Lernende damit Mühe haben und entsprechend Support benötigen (siehe Tipp 3). Genauso kann es mit jedem Software-Tool auch zu technischen Problemen beim Einsatz in der firmeneigenen IT-Infrastruktur kommen, was zu zusätzlichen Belastungen Ihrer IT-Abteilung führen kann. Testen Sie deshalb jede Software oder Online-Lösung in der geplanten IT-Umgebung.

Tipp 5: Machen Sie eine betriebswirtschaftliche Rechnung
Die Kosten für die Bereitstellung bestimmter Lernangebot sind sehr unterschiedlich. So ist die Entwicklung eines Onlinekurses relativ kostspielig, zahlt sich jedoch aus, wenn er von vielen Lernenden und/oder über einen längeren Zeitraum genutzt wird und wenn damit der Aufwand für Support und „Kollegen-Coachings“ reduziert werden kann. Dagegen ist die Nutzung eines Tools zur Durchführung von Webmeetings sehr günstig und die Kosteneinsparung gegenüber einem Präsenzmeeting unter Umständen schnell sehr hoch, wenn damit Reisespesen und Anfahrtszeiten wegfallen. Die Kosten für den Experten fallen dabei aber bei jeder Durchführung erneut an.

Tipp 6: Die Einführung des Lernangebots planen
Das beste Lernangebot erreicht seine Ziele nicht, wenn es nicht entsprechend eingeführt und begleitet wird. Planen Sie deshalb geeignete Massnahmen ein, um das Angebot zu kommunizieren und dessen Nutzung zu unterstützen und zu fördern.

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Bild: rawpixel.com auf Unsplash

 

Autor
Armin Riebli
Über:
Armin Riebli, eidg. dipl. Kaufmann, Ausbilder mit eidg. FA und zertifizierter Innovationsmanager ist Experte für Schulungslösungen mit Langzeitwirkung. Dabei liegt der Fokus auf der bestmöglichen Kombination von Schulungsformen und -methodik für die Teilnehmenden. Er verfügt über langjährige Erfahrung als Bereichsleiter für Firmenkunden (B2B). Armin Riebli ist heute tätig als Geschäftsleiter des Blended-Learning-Spezialisten rissip. Daneben gibt er sein Wissen als Trainer weiter. Seine Spezialthemen sind Verhandlungstraining, Kundenbegeisterung und Kommunikation.
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