Wirkung von E-Learning - Lernzeit

Wirkung von E-Learning – Teil 2: Zeit geben

Oft wird bei der Einführung von E-Learning in einem Unternehmen davon ausgegangen, dass das Bereitstellen des Schulungsangebots ausreichend sei. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass in solchen Fällen die Schulung meist nur schlecht genutzt wird. In unserer dreiteiligen Serie, zeigen wir, worauf zu achten ist. Im Teil  2 befassen wir uns mit dem Thema „Zeit“.

Motivation ist zwar eine notwendige Voraussetzung für Lernprozesse, aber nicht die einzige.
Stellen wir uns folgenden Mitarbeiter vor: Die Kick-Off-Veranstaltung hat ihn begeistert. Zurück am Arbeitsplatz startet er sofort den Onlinekurs und beginnt zu lernen. Doch bereits nach kurzer Zeit klingelt das Telefon: Ein Kunde mit einem dringenden Anliegen. Und während der Mitarbeitende die Sache erledigt trudeln bereits weitere E-Mails mit Anfragen und Problemen ein. So geht das Tag für Tag und schon nach kurzer Zeit hat der Mitarbeitende das E-Learning vergessen.
So oder ähnlich würde es wohl vielen von uns gehen. Wir sind so stark vom täglichen Geschäft absorbiert, dass wir keine Zeit für ein Onlinetraining finden.

Zeit fürs Lernen zur Verfügung stellen

Es ist deshalb enorm wichtig, dass den Mitarbeitenden die Zeit, die für das Durcharbeiten eines Onlinekurses notwendig ist, explizit zur Verfügung gestellt wird. Sei es, dass sie die Zeit als Arbeitsaktivität abbuchen dürfen oder als Überzeit. Je nach Arbeitsplatz kann es auch notwendig sein, bestimmte, feste Lernzeiten zu definieren, eventuell auch in Kombination mit speziell eingerichteten Lernplätzen (zum Beispiel für Mitarbeitende, die nicht am Computer arbeiten).
Bewährt hat sich auch, eine Deadline zu setzen, bis wann alle Mitarbeitenden den Kurs durchgearbeitet haben müssen.

Lernphasen strukturieren

Bei umfangreicheren Trainings empfiehlt es sich ausserdem, Meilensteine zu definieren, um die Lernphasen zu strukturieren. Wichtig dabei ist natürlich, die Einhaltung der Termine auch zu kontrollieren und Mitarbeitende, die im Rückstand sind, sanft an die Vorgaben zu erinnern.
Bei Schulungsangeboten, die über eine längere Zeit „konsumiert“ werden können, kann es sinnvoll sein, in regelmässigen Abständen, zum Beispiel einmal pro Monat, eine Erinnerungsmail zu verschicken, in der die Mitarbeitenden jeweils auf einen besonders wichtigen Punkt des Schulungsthemas hingewiesen und gleichzeitig ermuntert werden, die gesamte Schulung zu nutzen. Für eine Schulung zu Office 2016 könnte dies dann zum Beispiel so aussehen:
Wussten Sie schon, dass man in Word neu auf ganz einfache Weise […] Hier erfahren Sie, wie’s geht. Noch viel mehr praktische Tipps und Tricks finden Sie in unserem Onlinekurs „Office 2016 für Umsteiger“. Nutzen Sie ihn. Er wird Ihre tägliche Arbeit erheblich erleichtern.

Im dritten und letzten Teil unserer kleinen Serie zum Thema „Wirkung von E-Learning“ geht es um die Kombination von E-Learning mit Präsenzelementen.

Serie zum Thema Wirkung von E-Learning in Unternehmen

Teil 1 Motivation
Teil 2 Zeit geben
Teil 3 Blended Learning

Weiterführende Informationen

E-Book von Markus Schärli und Heinz Siegenthaler „Personal erfolgreich und effizient online schulen – der Praxis-Ratgeber für KMU“ (Praxium Verlag) (Amazon) (iTunes)

Zum Kursangebot von rissip.

Autor
Heinz Siegenthaler
Über:
lic. phil. I und M.A. Educational Media Verfügt über langjährige Erfahrung als Projektleiter E-Learning sowie in der Konzeption und Entwicklung von E-Learning und Blended Learning Angeboten. Als Leiter Kursentwicklung bei der rissip GmbH ist er für die Pflege und den Ausbau des Kursangebots, die Entwicklung kundenspezifischer Kurse sowie für für die Beratung und Schulung von Kunden im Bereich der E-Learning-Kursentwicklung verantwortlich.
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