MOOC – Lernen mit kostenlosen Onlinekursen auch in KMU
Den Ausbildungsverantwortlichen in KMU stehen Monat für Monat Dutzende von neuen spannenden MOOC-Onlinekurse zur Verfügung, welche im Unternehmen – oft kostenlos – eingesetzt werden könnten. Warum könnten und nicht können?
Jeden Tag werden von Privaten und Institutionen spannende und nützliche Lerninhalte ins Web gestellt. Vieles davon eignet sich als Ganzes oder in Teilen für die innerbetriebliche Aus- und Weiterbildung.
Die folgende Abbildung zeigt beispielhaft für das enorme Angebot die wichtigsten Anbieter von MOOCs (Massive Open Online Courses), frei zugängliche Lehrveranstaltungen von Universitäten, von oft hoher Qualität. (Unternehmen lernen online. Roland Berger Strategy Consultants, 2014.)
Die wichtigsten MOOC-Plattformen
Auch Institutionen mit einem öffentlichen Auftrag, wie zum Beispiel die SUVA, bieten zunehmend kostenlose Online-Kurse an, die auch von KMU genutzt werden können.
Trotzdem werden diese Möglichkeiten von mittelständischen Unternehmen nur selten genutzt. Das hat aus unserer Sicht vor allem drei Gründe:
- Oft wird in kleinen und mittleren Unternehmen der Lernbedarf nicht systematisch ermittelt und dann – auf dieser Grundlage – ein Lernangebot konzipiert.
Würde dies gemacht, wäre die Chance grösser, dass bei der Konzeption des Lernangebots auch auf bereits vorhandene Angebote zurückgegriffen würde. - Oft ist zwar ein Bewusstsein vorhanden, dass solche Angebote existieren, der Aufwand, diese zu recherchieren und zu evaluieren wird jedoch als zu gross eingeschätzt.
- Ein letzter Punkt betrifft den Wert oder die Bewertung solcher Module im Rahmen der beruflichen Weiterbildung. Viele dieser Online-Module liegen weitgehend quer zu den bekannten Qualifikationen von Ausbildungen – seien es Bachelor- oder Master-Diplome auf Hochschulstufe oder branchenspezifische Zertifikate und Fachausweise, welche bewährt und anerkannt sind. Dort wo vorhanden, zum Beispiel bei verschiedenen MOOC-Angeboten, ist unklar, wie diese bei Fachausbildungen um- und angerechnet werden können.
Während der erste Punkt von einem KMU selbst gelöst werden kann, sind für den zweiten und dritten Punkt Verbände und Bildungsbehörden gefordert. Denn wo der Aufwand für einen Einzelbetrieb keinen Sinn macht, kann auf Verbandsebene, wenn hunderte von Betrieben davon profitieren, der Aufwand durchaus sinnvoll sein.
