Alkohol und Klienten. Eine Herausforderung für Pflegende.

Alkohol: eine Herausforderung für Pflegende

Weil in der Schweiz jede fünfte Person zu viel Alkohol trinkt, hat das Bundesamt für Gesundheitswesen mit Partnern die „Dialogwoche Alkohol“ durchgeführt. Während sich für Betroffene die Frage stellt: «Wie viel ist zu viel?», stellt sich für Pflegende die Frage: «Wie sage ich der gepflegten Person, dass es zu viel ist?»
In der Dialogwoche Alkohol vom 11. bis 21. Mai luden Veranstaltungen zum Diskutieren und Nachdenken ein. So organisierte beispielsweise die Suchtpräventionsstelle Zürcher Oberland eine Plakataktion zum Thema und einen Poetry-Slam Anlass. Mit dem Slogan „Freundschaft. Unverzichtbar» ruft die Fachstelle dazu auf, massvoll zu geniessen, sich Zeit für Familie und Freundschaften zu nehmen und in der Krise über Probleme zu sprechen. Dies, so die Suchtpräventionsstelle, «schützt vor Sucht. Ein Leben lang.»

Auf dem nationalen Programm standen auch ein alkoholfreies Cocktailfestival, Sensibilisierungsaktionen bei Studierenden oder eine Schulung zum Thema für Fachpersonen aus dem Gesundheitsbereich.

Pflegende sind gefordert

Pflegende sind bei ihrer Arbeit durch die Alkoholabhängigkeit ihrer Kundinnen und Kunden in ihrem Arbeitsalltag betroffen. Eine zentrale Frage für Berufsleute in Pflegeberufen. Ist:  «Wie gehe ich mit einem Kunden um, den ich einerseits pflegen soll und der sich gleichzeitig mit dem Alkohol die Gesundheit ruiniert?»
Menschen in Pflegeberufen fühlen sich berufsbedingt verantwortlich für das Wohlergehen der Personen, die sie pflegen. Doch wie weit kann diese Verantwortung gehen? Können Pflegende Menschen zum Ausstieg aus einer Sucht motivieren? Ist ein solcher Anspruch nicht von vornherein zum Scheitern verurteilt?

Alkohol ansprechen

Auf der Grundlage von Untersuchungen empfehlen viele Spitexorganisationen und Suchpräventionsstellen ihren Mitarbeitenden, sich situationsgerecht einzubringen. Es wird davon ausgegangen, dass sich Süchtige in verschiedenen Phasen von einer Sucht lösen können. In den ersten Phasen müssen sie erkennen und sich eingestehen, dass sie süchtig sind. Zudem müssen sie selber bereit sein, eine Veränderung ihrer Situation herbeizuführen. Solange dies nicht der Fall ist, bringen auch lange Gespräche und die Abgabe von Informationsmaterial nicht viel.  Erst wenn diese Bereitschaft da ist, kann unterstützend eine Veränderung in Angriff genommen werden. Dies bedingt natürlich, dass Pflegende diese Signale erkennen, indem sie lernen, entsprechend zielorientiert zu kommunizieren und zuzuhören.

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Autor
Markus Schärli
Über:
Experte für didaktische Unternehmenskommunikation. Er verfügt über langjährige Erfahrung als Journalist (Zeitung, Radio, Fernsehen) als auch als Managing Director einer internationalen Firma in der Unternehmenskommunikation und Gründer des E-Learning Spezialisten rissip. Er ist Dozent für Unternehmenskommunikation an der Hochschule Luzern und Co-Autor des E-Books: „Personal erfolgreich und effizient schulen".
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